Peter Goedel ist als Film- und TV-Regisseur ein Autorenfilmer, ein Essayist und poetisch Forschender obersten Ranges, mit großer Affinität zur Literatur und Musik. Aus einem sehr schönen, ausführlichen Beitrag des Periodikums »CineGraph« sei mir erlaubt, zwei, drei Dinge herauszupicken. Peter Goedel wurde am 3. April 1943 in Torgau an der Elbe geboren. 1961, wenige Wochen vor dem Mauerbau, floh die Familie über West-Berlin in die BRD. Peter Goedel, den es zum Theater zog, studierte in München und Köln Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte; er absolvierte eine Schauspielausbildung und reüssierte 1968 als »jugendlicher Liebhaber« in Kleve am Niederrhein. Kleinere TV-Rollen, später auch Regieaufträge fürs Theater (Brecht, Arrabal) und beim WDR (Sendung mit der Maus) folgten ab 1970.
zum 80. Geburtstag von Peter Goedel
Der Film erzählt vom Scheitern des linken Idealisten und sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Keetenheuve. Die Blüte seiner Jahre hatte er in der Emigration zugebracht, nun reibt er sich im Widerstand gegen die Politik der Adenauer-Regierung auf. Er kämpft Anfang der 50er Jahre gegen die Wiederaufrüstung und Militarisierung der westdeutschen Gesellschaft. Und er tritt für die Wiedervereinigung der Deutschen ein. Seiner politischen Arbeit fiel seine Ehe zum Opfer. Der tägliche Umgang mit den Trägern der Macht hat ihn desillusioniert. Auf dem Rückweg von der Beerdigung seiner jungen Frau nach Bonn muss er feststellen, dass er in diesem „Treibhaus“ der Intrigen nicht gewinnen kann.