Podiumdiskussion

Podiumsdiskussion anlässlich der Ausstellung „Kulturwunder DDR“
in der Mohr Villa am Donnerstag, 28. April 2022, Beginn: 19 Uhr

Die Kuratoren der Ausstellung Pierre Wilhelm, Peter Goedel und die Geschäftsführerin der Mohr-Villa Julia Schmitt-Thiel (von links nach rechts) bei der Vernissage am 17. März

Kulturwunder DDR – Und nun?
– Was ist geblieben?
– Was hätte aus heutiger Sicht bleiben sollen?
– Welche Bedürfnisse sind heute fundamental anders?

Mit Fotos, Zeitzeugnissen und Texten präsentiert die Ausstellung „Kulturwunder DDR“ vielfältige Informationen über ein weithin unbekanntes Kapitel der DDR-Epoche und beleuchtet die große Bedeutung von kultureller Bildung und soziokulturellen Zentren für die Gesellschaft. Beginnend mit den Anfängen des Anspruchs auf Kultur und Bildung für ALLE, als im 19. Jahrhundert auf Initiative sozial engagierter Unternehmer und bildungshungriger Arbeiter die ersten Volks- und Kulturhäuser entstanden. Mit einem groß angelegten Kulturexperiment unter dem Motto „Kultur für Werktätige“ knüpfte die 1949 gegründete DDR an diese Tradition an und ließ bis Ende der 1980er Jahre etwa 1.200 Kultur- und Klubhäuser als zentrale Orte des kulturellen wie des sozialen Lebens bauen. Während sich in den Fünfzigern im Westen Deutschlands das ‚Wirtschaftswunder‘ einstellte, brachte der Osten ein ‚Kulturwunder‘ hervor. Ein Phänomen, das auch heute noch beeindruckt und zur Auseinandersetzung einlädt. Dabei wird nicht ausgeblendet, dass auch die Kulturpolitik und ihre Einrichtungen den Diktionen und Ideologien des totalitären Staates unterworfen waren.

Die Podiumsdiskussion geht nun der Frage nach: Wie steht es im Rückblick auf die Ausstellung „Kulturwunder DDR“ um die Perspektiven kultureller Arbeit in der heutigen Zeit? Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Herausforderungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt diskutieren:

Dr. Julia Schmitt-Thiel, MünchenGeschäftsführerin Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann e.V., Stadträtin der Landeshauptstadt München
Thomas Zill, WeimarArchitekt, Abteilungsleiter für regionale Entwicklung bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, Vertreter in der Architektenkammer Thüringen, Vorstandsmitglied Verein Kulturpalast Unterwellenborn e.V.
Sabine Ruchlinski, MünchenPolitikwissenschaftlerin, Geschäftsführende Vorsitzende KulturRaum München, Mitglied im Sprecherrat der Kulturpolitischen Gesellschaft, Landesgruppe Bayern
Peter Goedel, MünchenFilmemacher, Kurator der Ausstellung, hat einen Film über das Klubhaus der Buna-Werke realisiert, Kulturhauskind der 1. Generation, 1961 noch kurz vor dem Bau der Mauer in den Westen gegangen
Andrea Wende, UnterwellenbornKulturwissenschaftlerin, hauptamtliche Bürgermeisterin der Industriegemeinde Unterwellenborn, Kulturhauskind der 2. Generation und aktive Begleiterin der Wende 1989/90
Pierre Wilhelm, PotsdamProjektentwickler für Kulturbauten, Kurator der Ausstellung, Kulturhauskind der 3. Generation und aktiver Begleiter der soziokulturellen Entwicklung seit den 1980er Jahren

Mohr-Villa Freimann, Situlistraße 75, 80939 München, Tel. 089 324 32 64
www.mohr-villa.de U6 Haltestelle Freimann