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Ausstellung zum Kulturwunder im Osten Deutschlands

Vom 18. März bis zum 1. Mai zeigt die Mohr-Villa in Freimann unsere Ausstellung zum Kulturwunder im Osten Deutschlands. Die Vernissage findet am 17. März um 19 Uhr statt.

Die Ausstellung beleuchtet die große Bedeutung von kultureller Bildung und soziokulturellen Zentren für die Gesellschaft, beginnend mit den Anfängen des Anspruchs auf Kultur und Bildung für ALLE, als im 19. Jahrhunderts auf Initiative sozial engagierter Unternehmer und bildungshungriger Arbeiter-!nnen die ersten Volks- und Kulturhäuser entstanden. Mit einem großangelegten Kulturexperiment unter dem Motto „Kultur für Werktätige“ knüpfte die1949 gegründete DDR an diese Tradition an und ließ bis Ende der 1980er Jahre etwa 1.200 Kultur- und Klubhäuser als zentrale Orte des kulturellen wie des sozialen Lebens bauen. Meist angesiedelt in unmittelbarer Nähe von industriellen und landwirtschaftlichen Großbetrieben. Ein nahezu flächendeckendes Angebot – eine weltweit einmalige Dichte. Während sich in den fünfziger Jahren im Westen das ‚Wirtschaftswunder‘ einstellte, brachte der Osten ein ‚Kulturwunder‘ hervor. Ein Phänomen, das auch heute noch beeindruckt und zur Auseinandersetzung einlädt.

Ausstellung zum Kulturwunder im Osten Deutschlands
Ausstellung zum Kulturwunder im Osten Deutschlands | Foto: DEFA-Stiftung

Mit Fotos, Zeitdokumenten und Texten präsentiert die Ausstellung vielfältige Informationen über dieses weithin unbekannte Kapitel der DDR-Epoche, mit allgemeinen Ausführungen zur Architektur, zur Bedeutung für die Kommunen und zum Niedergang vor und nach der Wende. Die Ausstellung thematisiert die Umsetzung einer Idee aus der Zeit der deutschen Aufklärung: „Die ästhetische Erziehung des Menschen“ (Schiller).

Am 23. März gibt es im Rahmen dieser Ausstellung die Vorführung des DEFA-Films „Der geteilte Himmel“ (1964) von Konrad Wolf nach der gleichnamigen Erzählung von Christa Wolf. Mit anschließendem Filmgespräch, an dem auch Peter Goedel teilnehmen wird.

Foto: DEFA-Stiftung

Zum Abschluss der Ausstellung wird es am 28. April eine Podiumsdiskussion geben zu Fragen der kulturellen Herausforderungen der Gegenwart und den Chancen soziokultureller Begegnungsstätten. Teilnehmen werden neben den Kuratoren Peter Goedel und Pierre Wilhelm die Geschäftsführerin des Kulturzentrums Mohr-Villa Julia Schmitt-Thiel und Sabine Ruchlinski, die geschäftsführende Vorsitzende des KulturRaums München und engagiert in der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.